Infotafel Eigenheimsiedlung ehemaliger Eythraer und Bösdorfer

Durch das Vorrücken des Tagebaus Zwenkau wurden Anfang der 1980er Jahre die Orte Eythra und Bösdorf devastiert und viele Einwohner und Firmen siedelten nach Knautnaundorf um. Hier im Krautgartenweg und im Ringweg entstehen ca. 70 neue Eigenheime. Seinen Namen erhält der Krautgartenweg nach den ehemals dort gelegenen Krautgärten. Krautgärten waren Gemüsegärten und die Vorläufer der Schrebergärten. Viele ehemalige Bösdorfer und Eythraer arbeiten im Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf, der LEA – Lüftungs- und Entstaubungsanlagen und dem VEB Galvanotechnik im südlich von Knautnaundorf entstandenen Gewerbegebiet.

Der 1980 erbaute Schornstein der Stahl- und Hartgusswerkes ist ein Wahrzeichen Knautnaundorfs und mit 205 Metern Höhe das höchste Bauwerk Leipzigs. Der „Eythraer Weg“ weist auch heute noch den Knautnaundorfern die Richtung des Ortes, welcher Mitte des letzten Jahrhunderts noch über 3.000 Einwohner zählte.

Durch die Devastierung von Eythra wurden archäologische Grabungen ermöglicht, die eine reichliche Ausbeute an Funden lieferten. Die Ergebnisse reichen bis in die Jungsteinzeit. Zwischen 1993 und 2003 wurde die größte zusammenhängende Siedlung aus der Zeit der Linienband- und der Stichbandkeramik (5500–4500 v. Chr.) in Mitteleuropa aufgedeckt. Mit dem Fundplatz Eythra gewinnt der Name Eythra nach der Liquidierung des Dorfes nochmals wesentliche Bedeutung.

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